Legalisierung

Diskussion über die Cannabis-IL-Legalisierung

13. Februar 2025|Allgemein, Cannabis Anbau, Cannabis Clubs, Legalisierung|

Im TV-Duell zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Herausforderer Friedrich Merz (CDU) ging es unter anderem um die Cannabis-Legalisierung. Merz betonte, dass die Union die Legalisierung für falsch hält und plant, diese rückgängig zu machen. Er äußerte Bedenken hinsichtlich einer zunehmenden Beschaffungskriminalität und sieht Cannabis als potenzielle Einstiegsdroge für härtere Substanzen.

Die Diskusion über die Cannabis-Legalisierung ist in Deutschland weiterhin ein heißes Thema. Während die aktuelle Regierung Schritte zur Teillegalisierung unternommen hat, gibt es von verschiedenen Seiten Kritik. So hat der Deutsche Richterbund das Gesetz als bürokratisch und widersprüchlich bezeichnet und befürchtet eine Zunahme des Schwarzmarkts sowie der Begleitkriminalität.

Die Realisierung einer Rücknahme der Legalisierung hängt stark vom Ausgang der nächsten Bundestagswahl ab. Sollte die Union unter Führung von Merz die Regierung übernehmen, ist es durchaus wahrscheinlich, dass sie versuchen wird, die aktuellen Gesetze zu revidieren. Allerdings müsste ein solcher Schritt auch den Bundesrat passieren, wo die Mehrheitsverhältnisse eine entscheidende Rolle spielen. Zudem ist unklar, wie eine erneute Kriminalisierung von Cannabis in der Bevölkerung aufgenommen würde, insbesondere angesichts der bereits erfolgten Schritte zur Entkriminalisierung. Außerdem wäre es lächerlich eine getrocknete Pflanze zu illegalisieren, legalisieren, illegalisieren. Entscheidet euch!

Insgesamt bleibt die Zukunft der Cannabis-Gesetzgebung in Deutschland unsicher und wird maßgeblich von den politischen Entwicklungen der kommenden Monate abhängen.

Quelle: apotheke-adhoc.de

Cannabis-Verkauf in Berlin

15. Januar 2025|Legalisierung|

Wird Tempelhof-Schöneberg zum Vorreiter?

Die Diskussion um den legalen Verkauf von Cannabis in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf. Nun könnte ein Bezirk in Berlin eine Vorreiterrolle übernehmen: Die Grünen-Fraktion in Tempelhof-Schöneberg setzt sich dafür ein, dass hier schon bald Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften angeboten werden darf. Damit würde Tempelhof-Schöneberg zu einer Modellregion für den legalen Cannabis-Verkauf werden und eine wissenschaftlich begleitete Testphase einläuten.

Was steckt hinter der Idee?
Ende letzten Jahres wurde eine Verordnung erlassen, die Modellprojekte zum Verkauf von qualitätsgeprüftem und zertifiziertem Cannabis als Genussmittel aus kommerziellem Anbau ermöglicht. Diese Projekte sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren in ausgewählten Regionen stattfinden und wissenschaftlich begleitet werden. Für Tempelhof-Schöneberg käme hierfür das Modellprojekt der Humboldt-Universität in Kooperation mit der Sanity Group GmbH infrage, das ebenfalls für Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg geplant ist.

Warum gerade Tempelhof-Schöneberg?
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Elias Joswich, verweist auf die günstigen Voraussetzungen im Bezirk: Bereits vor zwei Jahren wurden die Eckpunkte für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt. Nun sei die Zeit reif, konkrete Projekte umzusetzen. Mit dem wissenschaftlichen Fokus und der engen Zusammenarbeit von Politik, Forschung und Wirtschaft könne Tempelhof-Schöneberg ein wichtiges Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis setzen.

Nächste Schritte
Der Antrag der Grünen-Fraktion wird in der kommenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert. Stimmt die BVV zu, könnte Tempelhof-Schöneberg schon bald den Weg für ein offizielles Modellprojekt ebnen. Ziel ist, den Cannabis-Konsum zu entstigmatisieren, Qualitätsstandards zu sichern und gleichzeitig Konsument*innen besser zu schützen.

Ob Tempelhof-Schöneberg tatsächlich zum Vorreiter wird, bleibt vorerst offen. Sicher ist jedoch, dass die Debatte um die Legalisierung von Cannabis im Bezirk – und weit darüber hinaus – in den nächsten Monaten weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Cannabis-Modellprojekte in Deutschland: Neue Entwicklungen durch Säule 2

17. Dezember 2024|Legalisierung|

Die deutsche Cannabispolitik nimmt eine neue Wendung, da Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir kürzlich eine Verordnung für wissenschaftliche Cannabisforschungsprojekte unterzeichnet hat. Diese Entwicklung ist ein entscheidender Schritt vorwärts für die sogenannte „Säule 2“ der deutschen Cannabisreform, die sich auf Forschung und kontrollierte Abgabe konzentriert. Die Unterzeichnung dieser Verordnung ermöglicht es nun, dass in bestimmten Modellregionen Deutschlands offiziell mit der kontrollierten Abgabe von Cannabis begonnen werden kann. Dies markiert einen signifikanten Fortschritt im Rahmen der Ampelkoalition und wird von vielen als ein langersehnter Durchbruch in der Cannabisgesetzgebung angesehen.

Bedeutung der Säule 2

Die Säule 2 konzentriert sich auf die Forschung und kontrollierte Abgabe von Cannabis und wurde initiiert, um wissenschaftliche Daten über den Cannabiskonsum und dessen Effekte zu sammeln. Das Hauptziel dieser Forschungsprojekte ist es, den illegalen Cannabis-Markt zu bekämpfen, die öffentliche Gesundheit zu schützen und gleichzeitig Einblicke in den regulierten Cannabismarkt zu gewinnen. Dies könnte potenziell dazu beitragen, die nationale Drogenpolitik zukünftig auf einer evidenzbasierten Grundlage zu gestalten.

Unterstützung und Herausforderungen

Die Verordnung wurde von verschiedenen Organisationen und Akteuren im Cannabisbereich, einschließlich der Sanity Group und medizinischen Fachleuten, unterstützt. Diese Gruppen haben sich für eine klare und praktikable Regulierung stark gemacht, um Forschung und Entwicklung im Cannabisbereich voranzutreiben. Trotz dieser Unterstützung gibt es auch Herausforderungen und Kritik, insbesondere hinsichtlich der bürokratischen Hürden und der geografischen Einschränkungen der Modellprojekte.

Lokale Umsetzung

Einige deutsche Städte, darunter Berlin, Frankfurt und Hannover, haben bereits Interesse an der Teilnahme an diesen Modellprojekten bekundet. Diese Städte planen, in Zusammenarbeit mit Universitäten und Unternehmen Forschungsprojekte zur Cannabisabgabe zu starten. Solche Projekte sollen nicht nur wertvolle Daten liefern, sondern auch einen regulierten Markt schaffen, der die Sicherheit und Qualität der Produkte gewährleistet.

Zukünftige Entwicklungen

Die Einführung der Säule 2 und die Durchführung von Modellprojekten werden genau beobachtet werden, um ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und den Cannabismarkt zu bewerten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Initiativen auf die Cannabispolitik in Deutschland auswirken werden und ob sie als Modell für andere Länder dienen könnten, die ähnliche Reformen in Erwägung ziehen.

Diese jüngsten Entwicklungen zeigen, dass Deutschland einen proaktiven Ansatz verfolgt, um die Cannabisreform voranzutreiben und gleichzeitig wissenschaftlich fundierte Daten zur Unterstützung zukünftiger politischer Entscheidungen zu sammeln. Die Unterzeichnung der Verordnung durch Minister Özdemir könnte somit ein wegweisender Moment für die Cannabisgesetzgebung in Deutschland sein.

 

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Mehr Informationen

 

https://bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/142-vo-cannabis-forschung.html

https://www.bmel.de/SharedDocs/FAQs/DE/faq-konsumcannabis-forschung/FAQList.html

Aktuelle Entwicklungen bei Cannabis-Clubs in Deutschland: Lizenzen, Nachfrage und Herausforderungen

5. November 2024|Allgemein, Cannabis Anbau, Cannabis Clubs, Legalisierung|

Seit der Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch in Deutschland im April 2024 hat sich die Landschaft der Cannabis-Clubs, auch bekannt als Anbauvereinigungen, stetig weiterentwickelt. Diese nicht-kommerziellen Vereine ermöglichen es Erwachsenen, gemeinschaftlich Cannabis anzubauen und untereinander zu verteilen. In den letzten Monaten wurden bedeutende Fortschritte erzielt, jedoch stehen die Clubs weiterhin vor bürokratischen Hürden und einer stark steigenden Nachfrage.

Erste Lizenzen vergeben

Einige Bundesländer haben begonnen, Lizenzen für Cannabis-Clubs zu erteilen. In Brandenburg wurden beispielsweise drei Anbauvereinigungen genehmigt, darunter der Cannabis Social Club Cottbus, der als erster Verein im Land die Genehmigung zum gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis erhalten hat. Auch in Niedersachsen wurden bereits mehrere Lizenzen vergeben, während andere Bundesländer noch in der Prüfungsphase sind. tagesspiegel.de, lr-online.de

Erhöhte Nachfrage nach Cannabis-Clubs und Mitgliedschaften

Seit der Einführung der ersten lizenzierten Cannabis-Clubs in Deutschland ist die Nachfrage sprunghaft angestiegen. In Städten wie Berlin, Hamburg und München, aber auch in kleineren Städten, ist der Andrang auf Mitgliedschaften so groß, dass viele Clubs Wartelisten einführen mussten. Die Möglichkeit, legal und unter kontrollierten Bedingungen Cannabis zu konsumieren, zieht nicht nur erfahrene Konsumenten, sondern auch viele Interessierte an, die bisher keinen Zugang zu legalem Cannabis hatten. Erste Clubs berichten von stark steigenden Anfragen und überlegen, ihre Kapazitäten zu erweitern, um die Nachfrage zu decken.

Bürokratische Herausforderungen

Trotz der Fortschritte stehen viele Vereine vor erheblichen bürokratischen Hürden. Die Antragsverfahren sind komplex und erfordern umfangreiche Dokumentationen, einschließlich Sicherheitskonzepten, Gesundheits- und Jugendschutzmaßnahmen sowie detaillierten Angaben zu Anbauflächen und geplanten Mengen. In einigen Bundesländern, wie Bayern, wurden bisher keine Lizenzen erteilt, obwohl zahlreiche Anträge vorliegen. br.de

Regionale Unterschiede

Die Umsetzung des Cannabisgesetzes variiert stark zwischen den Bundesländern. Während einige Länder proaktiv Lizenzen vergeben, sind andere zurückhaltender. In Berlin wurde die Verordnung zur Umsetzung des Cannabisgesetzes erst Ende Oktober 2024 beschlossen, was zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen führte. taz.de

Zukunftsaussichten

Die Einführung von Cannabis-Clubs in Deutschland ist ein bedeutender Schritt zur Regulierung des Cannabismarktes und zur Eindämmung des Schwarzmarktes. Trotz der bestehenden Herausforderungen zeigt die steigende Zahl genehmigter Vereine und der hohe Zuspruch, dass der Prozess voranschreitet. Die erhöhte Nachfrage und die Wartelisten verdeutlichen das große Potenzial, das in diesen Clubs steckt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickelt und ob weitere Bundesländer ihre Verfahren beschleunigen werden.

Fazit

Die Legalisierung von Cannabis-Clubs in Deutschland befindet sich in einer dynamischen Phase. Während erste Lizenzen vergeben wurden und einige Vereine mit dem Anbau beginnen, stehen viele noch vor bürokratischen Hürden. Die steigende Nachfrage zeigt jedoch, dass das Interesse an diesen Clubs groß ist, was das Potenzial und die Notwendigkeit einer zeitnahen Umsetzung unterstreicht. Interessierte sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen, da sich die rechtlichen Rahmenbedingungen weiterhin ändern können.

Cannabis-Amnestie in NRW: Was bedeutet die Teillegalisierung für frühere Verurteilungen?

23. Oktober 2024|Allgemein, Legalisierung|

Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland hat viele Veränderungen mit sich gebracht, besonders in Nordrhein-Westfalen (NRW). Seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes im April 2024 dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm getrocknetes Cannabis besitzen und sogar bis zu drei Pflanzen in ihrem Zuhause anbauen. Doch was passiert mit den Menschen, die vor der Legalisierung für kleine Mengen Cannabis verurteilt wurden?

86.000 Altfälle in NRW

Seit der Teillegalisierung von Cannabis müssen die Justizbehörden in NRW viele alte Verfahren erneut prüfen. Insgesamt wurden mehr als 86.000 Fälle bearbeitet, bei denen Menschen wegen kleiner Mengen Cannabis strafrechtlich verfolgt wurden. Das Landesjustizministerium hat bis Ende April 2024 mehr als 9.000 dieser Fälle als Amnestie-Fälle identifiziert. In vielen Fällen wurden die Strafen ganz oder teilweise aufgehoben, da die neuen Gesetze diese Vergehen nicht mehr als strafbar ansehen.

Strafen aufgehoben: Gefängnistüren öffnen sich

Die Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung sind erheblich. Seit April 2024 dürfen Erwachsene in Deutschland bis zu 25 Gramm Cannabis mit sich führen und bis zu drei Pflanzen zu Hause anbauen. Allein in den ersten Wochen nach Inkrafttreten des Gesetzes wurden in NRW viele Strafgefangene vorzeitig entlassen, die wegen Cannabis-Vergehen im Gefängnis saßen.

Langfristige Folgen für die Justiz

Trotz der bereits geleisteten Arbeit wird die Justiz in NRW noch für längere Zeit mit der Cannabis-Amnestie beschäftigt sein. In Fällen, in denen Verurteilungen nicht nur auf Cannabis-Vergehen basierten, müssen Gerichte die Strafen neu bewerten. Zudem haben Verurteilte ab 2025 die Möglichkeit, Einträge im Führungszeugnis löschen zu lassen. Dies wird die Gerichte zusätzlich belasten.

Wachsende Debatte um die Legalisierung

Die Legalisierung von Cannabis bleibt umstritten. Eine Umfrage ergab, dass fast jeder dritte Deutsche einen Anstieg des Cannabiskonsums in seinem Umfeld wahrnimmt. Dennoch hält eine knappe Mehrheit von 55 Prozent die Legalisierung rückblickend für einen Fehler.

Die Veränderungen, die das neue Cannabisgesetz mit sich bringt, betreffen nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Justiz. Wie sich diese Entwicklungen in den nächsten Jahren auswirken werden, bleibt abzuwarten.

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