Cannabisclubs äußern Bedenken wegen neuer Abstandsregelungen

November 6, 2023

Die von der Bundesregierung geplanten Regelungen für Cannabisanbauclubs stoßen auf Kritik. Es geht um die neuen Vorschläge, die eine Mindestentfernung von Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche festlegen. Viele Clubs befürchten, dass es dadurch schwierig wird, passende Anbauflächen zu finden.

Laut einer Umfrage, die der Cannabiswirtschaftsverband (BvCW) und CSC-Maps durchgeführt haben, glauben 69 Prozent der befragten Cannabis Social Clubs nicht dass sie geeignete Flächen für den Anbau und Verkauf finden werden. Diese Umfrage umfasste 73 Clubs, die bereits bestehen oder sich in der Planungsphase befinden.

Nach dem Entwurf, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorlegt, sollen diese Clubs Cannabis legal anbauen und an ihre registrierten Mitglieder verkaufen dürfen. Jedoch sollen die Clubs nicht auf Gewinn ausgerichtet sein und auf eine Mitgliederzahl von höchstens 500 beschränkt bleiben.

Die Cannabisclubs planen, zwischen zehn und 30 Gramm Cannabis monatlich pro Mitglied zu verkaufen, wobei der Preis pro Gramm zwischen sieben und acht Euro liegen soll – deutlich unter dem Schwarzmarktpreis von zehn Euro. Was die Clubs jedoch kritisieren, ist, dass ihre Mitglieder bei dem Anbau mithelfen müssen. Außerdem sehen sie in den Start- und Investitionskosten ein großes Hindernis.

Ein weiterer Punkt, der den Clubs Sorgen bereitet, ist, dass THC-haltige Lebensmittel im Rahmen des Gesetzes nicht verkauft werden dürfen, obwohl ein großes Interesse daran besteht. Die Clubs erwarten auch nicht, genügend Mitglieder für eine vollständige Versorgung anzulocken. Der BvCW warnt, das man bis zu 16.000 Clubs benötigen würde, um eine lückenlose legale Versorgung in Deutschland sicherzustellen. Der Geschäftsführer des Verbandes, Jürgen Neumeyer, zweifelt daran, dass der Schwarzmarkt effektiv eingedämmt werden kann, solange die Nachfrage nicht vollständig durch legale Clubs gedeckt wird. Er plädiert dafür, die geplanten regionalen Modellversuche rasch in die Praxis umzusetzen.

Meinung:

Die Sorgen der Cannabisclubs ziemlich berechtigt zu sein. Diese Mindestabstandsregelung von 200 Metern zu Bildungs- und Jugendeinrichtungen klingt auf den ersten Blick vernünftig, um Jugendliche zu schützen. Aber das kann echt nach hinten losgehen, wenn dadurch die Clubs keine Anbauflächen mehr finden. Die Idee dahinter, den legalen Konsum zu kontrollieren und zu regulieren, ist ja eigentlich super. Aber es bringt nichts, wenn die Umsetzung dann so kompliziert wird, dass die Clubs vor lauter Vorschriften und finanziellen Hürden nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können.

Dass die Mitglieder beim Anbau mithelfen sollen, ist zwar irgendwie eine nette Idee, damit sich jeder beteiligt, aber mal ehrlich, das ist nicht für jeden machbar. Und wenn dann der erlaubte Verkauf auf Blüten und Haschisch beschränkt bleibt und essbare Produkte mit THC außen vor bleiben, wird ein großer Teil des Marktes einfach ignoriert. Das ist doch eine verpasste Chance, finde ich.

Was die Clubs noch ansprechen, das mit der Finanzierung und den Anlaufkosten, das ist ein echtes Problem, besonders wenn du gerade erst startest. Es wird auch klar, dass die aktuelle Planung wahrscheinlich nicht ausreicht, um den Schwarzmarkt ernsthaft in die Schranken zu weisen. Die Clubs können eine wichtige Rolle spielen, um Cannabis aus der Grauzone zu holen, aber das funktioniert nur, wenn sie auch eine realistische Chance haben, sich zu etablieren und zu wachsen.

Kurz gesagt, die Politik muss hier echt nochmal ran und das Konzept so anpassen, dass es auch in der Praxis funktionieren kann. Nur so kann man das Ziel erreichen, eine sichere, kontrollierte und legale Alternative zum Schwarzmarkt zu bieten.